Gewinnung von hoch calendulasäurehaltigem Calendulaöl

• Förderprogramm: BMWi
• Bearbeitungszeitraum: 07/1997 – 06/1999

Ausgangslage:

Auf Grund erfolgreicher Züchtungsvorhaben hat sich Calendula zu einer Industriepflanze entwickelt. Für die Calendulasaat als nachwachsendem Rohstoff sind Calendulasäure sowie Linolensäure die wertbestimmenden Komponenten.

Diese beiden schnelltrocknenden Fettsäuren haben einen hohen Polymerisationsgrad und sind deshalb von großem Interesse für den Einsatz in der Industrie.

Eine Gewinnung von Calendulaöl mit maximaler Ausbeute an Calendulasäure war bis dahin im großtechnischen Maßstab nicht gelungen.

Ziele:

Es soll ein schonendes Verfahren zur Gewinnung und Veredelung von Calendulaöl aus der Saat der Calendula officinalis mit hoher Ausbeute und optimaler Qualität entwickelt werden.
Hohe Beachtung wird dabei dem maximalen Gehalt an Calendula-
säure im öl beigemessen.

Es werden Versuche im labor- und kleintechnischen Maßstab durch-
geführt. Gegenstand der Untersuchungen sind die Konditionierung und Pressung, die Lösungsmittel-Extraktion der Calendulasaat und des Presskuchens sowie die Raffinationsbedingungen für das gewonnene öl.

Ergebnisse:

Bei der Pressung ungeschälter/unbehandelter Saat wurden nur unzureichende ölausbeuten erreicht. Der Calendulasäuregehalt im Pressöl war sehr hoch. Bessere Ausbeuten wurden durch Batch-Extraktionen mit dem Lösungsmittel n-Hexan erreicht. Der Calendulasäuregehalt im Extraktionsöl war ebenfalls sehr hoch.

Die Raffination im labor- und kleintechnischen Maßstab mit den Stufen Entschleimung, Neutralisation, Trocknung und Bleichung ist bei geringen Verlusten an Calendulasäure möglich. Die Desodorierung wurde hinsichtlich verschiedener Prozessbedingungen untersucht. Hier zeigte sich in jedem Fall eine Verringerung des Calendulasäuregehaltes.

Mit der erarbeiteten Technologie besteht die Möglichkeit, Calendulaöl mit einem hohen Gehalt an der bedeutungsvollen Calendulasäure zu erzeugen.